(niederdt.: Simonsbarch) Die Gemeinde mit den Ortsteilen Finkhaushallig und
Padelackhallig liegt rund acht Kilometer südwestlich von Husum im Amt Nordsee-Treene. Der
Ortsname bedeutet "Berg oder Erhöhung des Siemen, Sieman(n), Sigiman". 1447 wurde
Symensberge erstmals urkundlich erwähnt. Das historische Simonsberg gehörte zur
Lundenbergharde auf der alten Insel Strand. Nach der
großen Sturmflut von 1362 wurde
die Harde zur Insel. Erst mit der Bedeichung
der Südermasch wurde 1468 die
Lundenbergharde wieder landfest. Durch die Eindeichungen
des Obbenskooges (1565)
und des Adolfskooges (1579), die zum Teil zu Simonsberg gehören, entstand eine
Landverbindung zu Eiderstedt. Bei der Sturmflut von 1634 wurde die Lundenbergharde
erneut fast völlig zerstört. Bei den schweren Sturmfluten von 1717/18 verschwanden rund
2 500 Hektar Land. Die Ortschaft musste hinter den Süderdeich zurückverlegt werden. Die
1657 erbaute zweite Kirche blieb auf ihrer Warft und lag nun
mitten im Watt. Für 111
Jahre war sie nur bei Ebbe oder mit dem Boot erreichbar. 1825 erlitt sie bei einer Sturmflut
schwere Schäden. 1829 wurde die backsteinerne Saalkirche Sankt Salvator erbaut. Im
Inneren befinden sich eine Taufe von 1601 und eine klassizistische Kanzel von 1830.
Sehenswert sind auch die Holzbackendecke und eine gesonderte Altarnische. Die Glocke
stammt aus der ersten Kirche in Simonsberg. Sie wurde 1634 vernichtet, die Glocke 1666 im
Watt entdeckt. Sie trägt das Jahr 1468. Mit der Eindeichung des Simonsberger
Kooges
gelang 1861 erstmals die Rückgewinnung verloren gegangenen Landes. 1935 kam der
Finkhaushalligkoog hinzu, 1967 wurde er vergrößert. Das Schließen einer Bucht verkürzte
dabei die Deichlinie erheblich.
Heute leben rund 860 Einwohner (2008) auf einer Fläche von rund 1 709 Hektar. 28
landwirtschaftliche Betriebe nutzen 1 571 Hektar. Simonsberg entwickelt sich zu einem
reinen Wohnort. Handwerksbetriebe verschwinden zusehends. Attraktionen für den
Fremdenverkehr sind der 1978 erbaute Campingplatz, das Speicherbecken mit Badestelle und
das Naturschutzgebiet Wester-Spätinge. Die erstmals im 16. Jahrhundert dokumentierte
Schule wurde 1971 geschlossen. Verblieben ist ein Kindergarten.
Helmuth Müller: Simonsberg. Finkhaushallig. Beiträge zur Geschichte, Simonsberg 1987.
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