Der mit 188 Kilometern längste Fluss in Schleswig-Holstein ist die Eider. Eine ihrer
Quellen liegt bei Schillsdorf im Kreis Plön. Im Schulensee südlich von Kiel nähert sie sich
der Ostsee bis auf drei Kilometer, anschließend durchfließt sie den Westensee. Bis Rendsburg
wird der Flusslauf durch den Nord-Ostsee-Kanal aufgenommen, eine Schleuse ermöglicht
dort den Übergang in den drei Kilometer langen Gieselau-Kanal. Im weiteren Verlauf nach
Westen durchzieht die Eider in zahlreichen Windungen das breite Urstromtal der
Eiderniederung, passiert bei Nordfeld in Stapelholm die alte Eiderschleuse und bei Tönning
das Eidersperrwerk und mündet in einem fünf Kilometer breiten Trichter in die Nordsee.
Hier findet sie ihre Fortsetzung im Purrenstrom und weiter in den Tiefen Alte Norder-, Mittel-
und Südereider. Wichtigste Nebenflüsse sind die Sorge und die Treene.
Die Eider, Grenzfluss zwischen den Herzogtümern Schleswig und Holstein, bildete bis 1806
auch die Nordgrenze des Deutschen Reiches. Seit 1623 gab es eine regelmäßige
Schiffsverbindung zwischen Friedrichstadt und Tönning. 1784 wurde die Eider durch
einen für Seeschiffe befahrbaren Kanal, der mitunter auch als Schleswig-Holstein-Kanal
bezeichnet wurde, mit der Kieler Förde verbunden. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts
existierte eine regelmäßig betriebene Linienschifffahrt zwischen Rendsburg, Friedrichstadt
und Tönning. Seit der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Kanals 1895, später Nord-Ostsee-Kanal
genannt, ging der Verkehr auf der Eider ständig zurück. Heute wird sie vor allem als
Freizeitgewässer genutzt.
60. Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte; Bauernblatt, 26.5.2007.
SHL, S. 118.
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