Bedeichungsjahr: 1959, Größe: 1 254 Hektar, Deichlänge: rund 6,8
Kilometer. Seit 1871 wurde das Vorland vor dem Fahretofter Süderkoog und dem
Ockholmer Koog als Blomen-Sommerkoog zur Schafweide genutzt. Allerdings
entwässerten auch die Lecker und die Soholmer Au in dieses Gebiet, wobei die Kapazität
des Bottschlotter Sees als Speicherbecken nicht ausreichte und Überschwemmungen zum
Alltag gehörten. Ein neuer Speicherkoog mit einem Fassungsvermögen von sieben Millionen
Kubikmetern sollte die natürliche Entwässerung entscheidend verbessern. Unter der
Bauleitung des Marschenbauamtes Husum wurde von 1958-1960 der nach Hauke Haien, der
Hauptperson in Theodor Storms Novelle "Der Schimmelreiter", benannte Koog gebaut und
1959 fertiggestellt. Knapp die Hälfte des Kooges dient seither der landwirtschaftlichen
Nutzung, das rund 670 Hektar große Speicherbecken bildet ein Seevogelschutzgebiet. Rund
200 Vogelarten konnten beobachtet werden, die meisten als Durchzügler mit
unterschiedlicher Verweildauer. Der neue Hafen Schlüttsiel dient vorwiegend dem
Schiffsverkehr zu den Halligen und kann, im Gegensatz zu dem alten Hafen Bongsiel, auch
bei Niedrigwasser angelaufen werden. Die 21 landwirtschaftlichen Betriebe wurden von
Landwirten der angrenzenden Gemeinden, von Aussiedlern aus dem Treenegebiet sowie von
Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten erworben.
Hans Otto Meier: Hauke-Haien-Koog 1959-1984, Breklum 1984.
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